Optionen sind für einige Anleger ein wichtiger Teil ihrer Anlagestrategie. In diesem Artikel erfahren Sie mehr darüber, was Put-Optionen sind und wie das Schreiben von Put-Optionen funktioniert.
Eine Put-Option gibt einem das Recht, ein Finanzprodukt (beispielsweise Aktien) zu einem festgelegten Preis zu verkaufen. Put-Optionen sind das Gegenstück zu Call-Optionen. Eine Call-Option gibt einem nämlich das Kaufrecht.
Es gibt Optionen von verschiedenen Finanzinstrumenten wie Aktien, Futures, aber auch Indizes wie den DAX oder Volatilitätsindizes.
Der vereinbarte Preis, zu dem der Halter der Put-Option den zugrundeliegenden Wert verkaufen kann, wird auch Ausübungspreis genannt. Optionen haben meistens einen Umfang von hundert Stück. Das bedeutet, dass eine Put-Option das Recht gibt, hundert Stück des zugrundeliegenden Werts zu verkaufen.
Put-Optionen haben ausserdem immer ein Verfallsdatum. Die Put-Option muss innerhalb der Laufzeit ausgeübt werden.
Es gibt sogenannte amerikanische und europäische Put-Optionen. Der Unterschied hat damit zu tun, wann das Verkaufsrecht ausgeübt werden kann. Bei amerikanischen Optionen geht das zu jedem beliebigen Zeitpunkt. Europäische Optionen können nur zum Verfallsdatum ausgeübt werden.
Ob eine Option amerikanisch oder europäisch ist, hat also nichts damit zu tun, welche zugrundeliegenden Werte gehandelt werden. Put-Optionen auf Aktien sind fast immer amerikanisch. Put-Optionen auf Indizes sind oft europäisch.
Gehen wir von einer Put-Option auf Unternehmen X mit einem Ausübungspreis von CHF 30 aus. Die Put-Option gibt einem also das Recht, hundert Anteile des Unternehmens X für CHF 30 zu verkaufen. Wenn der Kurs der Aktie bei CHF 29 steht, bringt die Ausübung der Option CHF 100 Gewinn ein. Der Halter kann an der Börse nämlich hundert Anteile an Unternehmen X für CHF 29 kaufen und für CHF 30 an den Schreiber der Put-Option verkaufen.
Wenn der Kurs des zugrundeliegenden Werts unterhalb vom Ausübungspreis der Put-Option liegt, ist die Option ‹in the money›. Das bedeutet, die Option bringt bei der Ausübung Gewinn.
Ist der Kurs höher als der Ausübungspreis, bringt die Option bei der Ausübung keinen Gewinn. Diese Option ist dann ‹out of the money›.
Sind der Kurs und Ausübungspreis sehr nah beieinander, ist die Option ‹near the money›.
Eine Möglichkeit, um in Optionen anzulegen, ist sie zu schreiben. Das bedeutet in diesem Fall das Verkaufen von Put-Optionen. Im Tausch für das Herausgeben des Verkaufsrechts erhält der Schreiber der Option eine Prämie. Der Schreiber hat nun die Pflicht, den zugrundeliegenden Wert zu einem vorher festgelegten Kurs (Ausübungspreis) zu einem vereinbarten Termin zu kaufen.
Der Vorteil für den Schreiber ist das Erhalten der Prämie als Kompensation für das eingegangene Risiko. Wenn der Kurs des zugrundeliegenden Werts unter den Ausübungspreis sinkt, muss der Schreiber den Wert zu einem für ihn ungünstigen Preis kaufen. Das ist ein bedeutender Nachteil des Schreibens von Put-Optionen.
Um das Risiko von Put-Optionen besser zu verstehen, betrachten wir ein weiteres Beispiel. Gehen wir wieder von einer Put-Option auf Anteile von Unternehmen X bei einem Ausübungspreis von CHF 30 aus. Die Prämie, die der Schreiber empfängt, liegt bei CHF 2 pro Anteil.
Wenn der Kurs der Anteile im gesamten Zeitraum bis zum Verfallsdatum der Option über dem Ausübungspreis bleibt, kann der Schreiber die Prämie behalten. Wenn der Anteil jedoch unter den Ausübungspreis rutscht, kann der Schreiber einen Verlust machen. Sinkt der Kurs beispielsweise auf CHF 29, muss der Schreiber bei Ausübung hundert Anteile von Unternehmen X für CHF 1 mehr kaufen, als diese Anteile beim Verkauf wieder reinbringen. In diesem Fall bleiben dem Schreiber nur CHF 100 von der Prämie übrig.
Sinkt der Kurs der Anteile auf CHF 28, bleibt dem Schreiber nichts von der Prämie übrig. Die gesamte Prämie geht bei Ausübung der Option verloren. Sinkt der Kurs noch weiter, steigt der Verlust noch weiter an. Es gibt jedoch einen Maximalverlust: Dieser ist erreicht, wenn der Wert der Anteile auf CHF 0 gesunken ist.
Das Schreiben von Put-Optionen kann eine Alternative sein für das Eingehen von Positionen des zugrundeliegenden Werts. Wenn Anleger beispielsweise erwarten, dass ein Anteil auf die lange Sicht steigen wird, können sie den Anteil kaufen oder eine Put-Option schreiben. In dem Fall können die Anleger nicht von der Kurssteigerung profitieren, erhalten aber für jede geschriebene Put-Option eine Prämie.
Solange der Kurs nicht unter den Ausübungspreis sinkt, ist die Prämie ein Gewinn für die Anleger. Sinkt der Kurs doch unter den Ausübungspreis, erhalten die Anleger die Anteile selbst. Das ist dann zu einem geringeren Preis, als wenn die Anleger die Anteile direkt gekauft hätten. Dadurch ist der Verlust, den die Anleger durch den Kursrückgang erleben, niedriger, als wenn die Anleger die Anteile gekauft hätten.
In den bisherigen Beispielen ging es um ungedeckte Put-Optionen. Es ist auch möglich, gedeckte Put-Optionen zu schreiben. Dies kann ein Anleger tun, der eine Put-Option schreibt und gleichzeitig den zugrundeliegenden Wert geshortet hat. Das bedeutet, dass ein Anleger beispielsweise Anteile geliehen und verkauft hat. Diese Short-Position wirft Gewinn ab, wenn der Kurs des Anteils sinkt. Der Anleger spekuliert darauf, dass das passiert. Gibt es jedoch keinen Kursrückgang, führt diese Strategie zu Verlust.
Durch das Schreiben von Put-Optionen kann der Anleger dieses Risiko beschränken. Wenn der Kurs steigt, läuft die Put-Option wertlos ab. Der Anleger kann die Prämie dann vollständig behalten. Sinkt der Kurs des Anteils, wird so der Gewinn durch die Short-Position begrenzt. Der Anleger ist verpflichtet, die Anteile zu einem Preis zu kaufen, der höher ist als der Marktwert.
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Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen weder der Beratung noch der Empfehlung von Anlagen. Bitte beachten Sie, dass sich die Fakten seit der Erstellung des Artikels geändert haben können. Anlegen ist mit Risiken verbunden. Sie können (einen Teil) Ihre(r) Einzahlung verlieren. Wir raten Ihnen, nur in Finanzprodukte anzulegen, die Ihren Kenntnissen und Erfahrungen entsprechen.
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